14. März 2019
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Erfolgreiche Transformation bedingt den Einsatz von agilen Prinzipien im strategischen Management

Transformation macht auch vor Ihrem Unternehmen nicht Halt: Die rasante Entwicklung von technologischen Innovationen ermöglicht die Abdeckung neuer Kundenbedürfnisse. Damit entwickeln sich die Kundenbedürfnisse ebenso exponentiell, wenn auch leicht zeitverzögert wie die technologischen Innovationen. Wie wir in unserem Video aufzeigen, entstehen Transformationslücken, wenn es ein Unternehmen nicht schafft, sich im gleichen Tempo mit den wandelnden Kundenbedürfnissen zu entwickeln. Dies hingegen kann dazu führen, dass Wettbewerbsvorteile schmelzen und Unternehmen die Existenzgrundlage erodiert.

«Die grösste Gefahr in Zeiten des Umbruchs ist nicht der Umbruch selbst – es ist das Handeln mit der Logik von gestern.» Das Zitat von Peter Drucker, dem Pionier der modernen Managementlehre, pointiert eine der grossen Herausforderungen, vor denen Organisationen heute stehen. Dabei bestätigt unsere über 20-jährige Erfahrung in der Beratung von Unternehmen, dass das Festhalten an bislang bewährten Denkweisen und Ansätzen eine erfolgreiche Transformation verhindert. Denn Transformation bedeutet eben nicht, sich in kleinen Schritten mit bewährten Methoden wie «Kontinuierlicher Verbesserungsprozess», «Lean Management» oder «Best Practices» weiterzuentwickeln. Sondern Transformation bedeutet vielmehr, die Zukunft aktiv zu gestalten und damit Leuchttürme zu setzen, wie die eigene Organisation in drei oder fünf Jahren aussehen und funktionieren soll. Weiter bedingt Transformation Revolution, und nicht Evolution. So haben wir, basierend auf dieser Überzeugung 8 Leitsätze für eine erfolgreiche Transformation definiert.

Mit unserer Beitragsreihe über Transformation vermitteln wir Ihnen Erfolgsfaktoren aus unserer Beratungstätigkeit, die Sie in dieser Form noch kaum gehört haben. Hierzu stellen wir Ihnen in diesem Beitrag unseren ersten Leitsatz vor, welcher von Agilität auf einer strategischen Ebene handelt:

Leitsatz 1: Agilität ist bei der Schliessung von strategischen Transformationslücken viel wirkungsvoller als zur Schliessung operativer Transformationslücken.

Agile Prinzipien kennen wir heute vor allem aus dem Projektgeschäft zur Bewältigung operativer Fragestellungen. Agile Instrumente (wie beispielsweise die Planung der wahrzunehmenden Aufgaben in Form von Sprints oder die Steuerung in Form von Scrum-Meetings) und agile Zusammenarbeitsformen kommen zum Tragen, um operative Abstimmungsthemen zu lösen. 

Die wahren Treiber der Transformation sind jedoch disruptive Geschäftsmodelle, die neue Kundenbedürfnisse besser abdecken. Unternehmen müssen entsprechend vor allem Agilität in die Anpassung ihres Geschäftsmodells bringen, um Veränderungen in den Kundenbedürfnissen schnell erkennen und optimal befriedigen zu können.  

Grundlegende strategische Entscheidungen werden in etablierten Unternehmen jedoch oftmals als schwerwiegende Last interpretiert, die einen umfangreichen Diskurs und einen langwierigen Implementierungsprozess verlangen. Wir sind der Meinung, dass dies nicht sein darf. Das Schliessen der strategischen Transformationslücken erfordert das «Zerstören» von bestehenden Mustern im Sinne von Prozessen oder Organisationsstrukturen. Das zeitnahe Reagieren auf Veränderungen als agiles Prinzip bedingt das «Loslassen von Bestehendem». Das wird leider selten geübt und dementsprechend schlecht angewendet in einem auf kontinuierlichem Wachstum ausgelegten Planungssystem. Kennt Ihr Unternehmen die Funktion des «Chief Destruction Officers» auf der strategischen Ebene? Nur so lösen Sie sich in Anlehnung an Peter Drucker «vom Handeln mit der Logik von gestern». 

Eine zentrale Bedeutung nimmt dabei die Schnelligkeit ein, mit der die bewusste Re-Allokation von Ressourcen auf diejenigen Fragestellungen, Prozesse und Aufgaben erfolgt, die an strategischer Bedeutung gewonnen haben. Klassisch ist zu beobachten, dass die Bedeutung von Marktentwicklungen strategisch erkannt wird, im Management jedoch keine Handlungs-Dringlichkeit ausgelöst werden kann. «Wir sind zufrieden, wenn wir uns im Marktdurchschnitt bewegen» lautet die oftmals nicht explizit formulierte Handlungsmaxime. Transformation wird damit im Keim erstickt. 

Wir empfehlen, dass in regelmässigen Abständen der GL- und VR-Trott durchbrochen wird. Weg mit den Quartals-Sitzungen auf Ebene VR und den 14-tägigen Vorlaufzeiten zur Einreichung von Unterlagen. Verzichten Sie auf fest terminierte Sitzungsabläufe im Sinne des Eight-2-Twelve mit Lunch-Ausblick und terminieren Sie die Sitzung auf 6 Uhr morgens bis Open End. Bringen Sie Speed über «Sprint-Reviews» und Bewegung über «Stand-Ups» in die strategische Entscheidungsfindung, so dass die Trägheit und Inertia durchbrochen wird.  

Dahinter steckt die Erkenntnis, dass strategische Entscheidungen Alignment-Fragestellungen sind, die in der Regel eine kurze Bearbeitungszeit aufweisen, jedoch vielfach eine überdurchschnittlich lange Durchlaufzeit bis zur Entscheidungsfindung nach sich ziehen. Fazit: Erfolgreiche Transformationen erfordern die Anwendung von agilen Prinzipien zur Fällung von strategischen Grundsatzentscheidungen.

Leitsätze als Rückgrat unserer Transformations-Methodik 

Unsere Leitsätze bilden das Rückgrat der von uns entwickelten Methodik zur Transformation von Organisationen. Wir nennen sie «KOMYO» – «ko» steht dabei für «strahlend» und «myo» für hell. Denn mit unserem sechsstufigen Vorgehen wollen wir eine strahlend-helle Zukunft für Ihre Organisation schaffen.  

Der aufgeführte Leitsatz betrifft die ersten beiden Schritte unserer Methodik: Transformation kann nur dann erfolgreich sein, wenn in einem ersten Schritt die Umfeld-Treiber und die möglichen Szenarien über ein Set von Grundsatz-Fragen konkretisiert werden und in einem zweiten Schritt ein gemeinsames Verständnis der obersten Führung über die Kernelemente der anzugehenden Veränderung geschaffen wird. Hier ist Agilität gefordert, denn «Frame the Change» und «Align the Thoughts», wie wir die beiden ersten Schritte nennen, bedingen das «Loslassen von Bestehendem». Das methodische Vorgehen über Grundsatz-Fragen fokussiert zudem auf die relevanten Themenstellungen und erlaubt damit im Sinne der Agilität ein schnelles Reagieren auf Veränderung. Das Schaffen des gemeinsamen Verständnisses löst die notwendige Handlungs-Dringlichkeit aus:

Transformation

Abbildung 1: KOMYO – unsere Methodik zur Transformation von Unternehmen

Ihre Meinung interessiert uns! Nehmen Sie an unserer Kurzumfrage teil und geben Sie an, welche Bedeutung unser erster Leitsatz Ihrer Erfahrung nach für Transformationsvorhaben hat. Oder teilen Sie uns Ihre Meinung mit einem Kommentar mit.

Wir führen auch Ihr Projekt zum Erfolg! Interessiert? Gerne erläutern wir Ihnen das konkrete Vorgehen und den Mehrwert für Ihre Vorhaben persönlich. Über Ihre Kontaktaufnahme per Kontaktformular oder auch per E-Mail freuen wir uns sehr.

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Marco Brogini
Dr. Marco Brogini
Senior Partner
corinne
Corinne Maurer
Senior Partnerin

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